INTERVIEW: Jose90 erzählt uns alles von seinen Fetischen und Kinks
von
Recon News
20 Dezember 2016
Erzähl uns doch mal, wie du Fetisch für dich entdeckt hast
Jose90: ich glaube ich habe erst so mit 20 herausgefunden, dass ich einen Fetisch habe. Ich wusste, dass ich einen Fetisch habe bevor ich herausfand , dass ich schwul bin.
Um einen genauen Zeitpunkt festzulegen – es startete wohl mit dem Schulsport, so ungefähr als ich 13 war – all die coolen Kids fingen an Underarmour Gear zu tragen. Ich konnte meine Eltern davon überzeugen, dass ich auch welche brauchte. Im Laufe der Jahre habe ich eine kleine Kollektion von Sport Kits aus Lycra angesammelt.
Wenn man dann unabhängig wird während man zur Uni geht, lernt man so Einiges. Damals hatte ich ein Fetisch-Profil bei GearFetish, welches mir den Weg ebnete zu allem was Kinky ist. Ich glaube ich traf mich sogar mit ein paar Kerlen über die Seite damals, allerdings nichts wirklich erwähnenswertes.
Dann entdeckte ich Recon - ehrlich gesagt seit Ihr Jungs daran Schuld dass ich jetzt so drauf bin!
Mir wurde klar, dass ich schwul bin und seit jeher habe ich ein Profil auf Fetisch-Facebook. Ich fing an mit Leuten zu chatten und mehr von der dunklen Seit des Lebens zu erfahren.
Ich war noch nie ein Mensch der halben Sachen – als ich mit jemandem in meinem Alter chattete, kaufte ich mir mit Hilfe meines Studentendarlehen einen ganzen Anzug zusammen mit Handschuhen, Socken und eine Maske bevor ich ihn besuchte. Überflüssig zu erwähnen, dass es seitdem kein Zurück mehr gab!
Erzähl uns doch bitte was genau an Gummi dich so anmacht
J90: Gummi ist so eng anliegend – das Gefühl von zweiter Haut lässt dich völlig vergessen was du anhast. Das bedeutet du kannst in Gedanken sein was du möchtest – zum Beispiel ein Sub, ein Dom oder was auch immer dich anmacht.
Außerdem liebe ich den Glanz von Gummi – natürlich gibt es Einige die es lieber matt haben, aber für mich bedeutet der Glanz und Spiegelartigkeit, dass es kein alltägliches Outfit ist mit dem man mal eben zum Shop an der Ecke geht.
Gleichzeitig ist es auch ein Ritual – es ist schon etwas Besonderes am Abend vor einem Event den Aufwand zu betreiben mein Gummi zu Hochglanz zu bringen. Dann mich selbst rauszuputzen, zu rasieren (da sonst das Gummi nichts eng wie möglich an der Haut anliegt), dann muss ich noch eine Menge Silikon-Gleitmittel auftragen, denn dieses wohlgeformte Fahrgestell schlüpft nicht von ganz von alleine in Gummi-Klamotten. Nach dieser Prozedur bist du vom Kopf her bereit für einiges an Spaß. Einfach nur mal eben schnell in Fetisch-Sachen reinzuschlüpfen ist fantastisch, für mich ist es den Aufwand glänzendes Aluminium zu tragen aber allemal wert.
Verrate uns mal warum du ein Fan von Bondage bist
J90: Vieles daran hat für mich mit ‚Escapism' zu tun. Im Alltag bin ich eine fleißige Biene die organisiert und managed und sobald du festgeknotet bist musst du das alles loslassen und dich der Situation völlig hingeben. Ich liebe es völlig Machtlos zu sein – es ist ein bisschen Angsteinflössend aber gleichzeitig auch ein Kick. Ich mag nicht so sehr alles, was passieren wird vorher zu besprechen. Ich liebe es dabei überrascht zu werden.
Ich war in der glücklichen Situation am Rande Londons groß zu werden. Das bedeutet ich habe schon einige talentierte und vertrauensvolle Männer kennenlernen können, die in Sachen Bondage haargenau wissen, was sie tun. Was bedeutet, dass ich noch nie eine schlechte Erfahrung mit Bondage gemacht habe, deshalb genoss ich sehr schnell immer intensivere Szenen.
Erzähl uns von deinen anderen Fetischen und Kinks die du sonst noch hast
J90: Irgendwie ist mein Cycle-Kit ein Fetisch für mich, es liegt eng an der Haut an und fühlt sich großartig an. Allerdings, ist es irgendwie auch wieder kein Fetisch, da dich jeden Tag damit zur Arbeit fahre, es ist also viel zu praktisch um mich dabei irgendwie geil zu fühlen!
Irgendwie habe ich einen Turnschuh-Fetisch, speziell für Adidas. Der Geruch kann mich ganz schön anmachen, aber es geht auch um den Look wenn man Fetisch-Klamotten anhat. Ich arbeite in einer sehr visuell bedrängten Industrie, deshalb finde mich koordinierte Outfits sehr gut. Kicks sind auch etwas für den Alltag, die aber trotzdem auch noch ein wenig kinky sind.
Ich liebe meine Hoods speziell Masken. Ich trage sie gerne beim Bondage oder einfach nur so wenn ich alleine zu Hause bin. Die Anonymität ist toll, die Töne deiner Umgebung und der Geruch den du wahrnimmst wenn du sie trägst bringt dich mental in eine völlig andere Situation.
Erzähl uns mal wozu du Recon benutzt
J90: Als ich Single war ging es mir um Spaß zu haben und Erfahrungen zu machen. Ich spreche nie von Treffen, da großartige Bondage Sessions immer eine Erfahrung sind und nicht immer gleich Sex bedeuten; ich war immer gerne einfach nur für ein paar Stunden in den verschiedensten Positionen gefesselt. Und dann traf ich diesen supertalentiert Kerl der jetzt mein Freund ist. Da wir eine monogame Beziehung führen wurde Recon für mich ein Ort an dem ich neue Freunde und neue Techniken kennen lerne und ich gleichzeitig meine photographischen Fähigkeiten unter Beweis stellen kann.
Erzähl uns mal von deiner Lieblings-Destination was Fetisch angeht
J90: Bedeutet „Destination", dass ich meine Heimatstadt London nicht nennen kann. Dann ist es Manchester. Ich war für MRM6 & MRM7 dort. Es war wirklich toll, einfach nur drei Tage lang mit Kerlen in Fetisch treffen und quatschen, Bingo spielen und dann Cha Cha Boudoir gatecrashen (Warnung – Gummi und Glitter. . . ÜBEL!). Es ist eine spaßige Stadt mit einer industriellen Vergangenheit, passt zu Fetisch wie die Faust aufs Auge.
Völlig per Zufall war ich einmal in Chicago als gerade IML war. Damals war ich nicht so selbstbewusst in Fetisch auf die Straße zu gehen wie jetzt, deshalb habe ich nicht das meiste draus gemacht. Ich traf ein paar echt tolle Kerle und eine Sache führte zur anderen und plötzlich war ich in einem sehr noblen Restaurant, völlig in Gummi gekleidet, ganz normal beim Abendessen! Damit kann ich sicher behaupten, dass Chicago immer eine meiner Lieblings-Destinationen für Fetisch bleiben wird!
Erzähl uns mal was du gerne ausprobieren würdest
J90: aus irgendeinem Abgrund war ich schon immer von der nicht-menschlichen Seite von Kink angezogen. Das kann komplett mit Gummi eingeschlossen und kein bisschen Haut mehr zu sehen sein oder komplett bewegungslos gefesselt und auch speziell Maschinen. Ich mag die Unnachgiebigkeit daran, deshalb würde ich gerne einmal etwas mit Maschinen ausprobieren.
Bevor ich meinen Partner traf war ich ein fast exklusiver Sub, das hat sich geändert und ich erkunde nun meine dominante Seite.
Verrate uns mal was dir ins Auge fällt bei Fetisch-Männern
J90: Ich würde mal behaupten ein Look an dem man erkennt die Person hat sich Gedanken und Mühe gemacht. Stimmen deine Kicks mit deinen Accessoires überein, sind deine Farben aufeinander abgestimmt. Bleibst du einem Thema treu? Ich liebe einen Look der sich einem Fetisch voll und ganz hingibt. Haut ist toll, aber ich habe einen Gummi Fetisch – deshalb ist so wenig Haut wie möglich besser!
Welche Recon Mitglieder sollen wir alle uns einmal anschauen
J90: Jemand der mich die ganze Zeit aushält – mein Freund ‚PupMiko'
Jemand der mich dazu brachte mein Fetisch-Outfit in der Öffentlichkeit in Chicago zu tragen und den ich dafür völlig verantwortlich mache: 'cowboyjr'
Sly oder 'RubbaUrinal' der jedes Jahr der Initiator für MRM ist.
Und zu guter Letzt 'Kenf' für den Spaß den ich mit ihm habe und 'StonglySub' der mich inspiriert ins Fitnessstudio zu gehen!
Erzähl uns was von dir was vielleicht niemand von dir weiß
J90: Ganz Geheimnis ich ein bisschen sowas was man einen Zug-Fan nennt – ich war schon auf jeder einzelnen Untergrund Station, aber lass uns jetzt bitte nicht zu lange darüber reden....
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