INTERVIEW: PerceptiveDominance – ein holistischer Sadist aus Houston, TX, USA

INTERVIEW: PerceptiveDominance – ein holistischer Sadist aus Houston, TX, USA

von Recon News

16 Dezember 2016

Recon: Du lebst in Houston. Wie lebt es sich so als Schwuler der auf Fetisch steht in Texas?

PerceptiveDominance: Texas. Oh, Texas. Es ist wirklich interessant. Voller Cowboy Fetischisten haha.

R: Wie ist die Fetisch-Szene so?

PD: Nun, die Fetisch-Szene in Texas ist nicht so „dreckig" wie auswärtig oder eher, wie die Recon Profile und das Interwebs es vorgeben. Es gibt da Houston, Austin und Dallas. Alle mit ihren eigenen Geschmäckern, um ehrlich zu sein. Ich denke, in Houston gibt es mehr Pups, Ältere (Guards) und wesentlich mehr Leder. Austin ist jünger, jüngere Männer, die Jungs dort stehen eher auf den Typ sportlich muskulös (Ich denke das kommt von dem aktiven Lifestyle, eine Mehrheit von ihnen ist auf dem College oder lebt in Yuppie Town). Dallas hat etwas von beidem. Jede Menge Leder überall. Das Eagle in Dallas ist weit bekannt.

R: Hast Fetisch-Erfahrungen schon mal irgendwo anders in den Staaten gemacht oder irgendwo weiter weg?

PD: Oh ja. Ich habe mich schon mit Jungs aus Austin, NOLA, Atlanta, Philadelphia, Chicago und Florida getroffen und noch mehr aus den ganzen Staaten gechattet.

R: Welche Orte haben dir am meisten Spaß gemacht und wie lassen die sich mit Houston vergleichen?

PD: in Austin gibt es sehr viele Jungs die auf's College gehen, aber ich mag die eher versautere, intensivere Szene und das sind oft die etwas jüngeren Jungs. Ich hatte keine Chance mit jemandem aus Chicago rumzumachen, aber ich muss zugeben meine Recon Premium Mitgliedschaft hat sich als sehr hilfreich herausgestellt. Kinksters wo Mann nur hinguckt. Die Jungs aus Florida - Fort Lauderdale, um genau zu sein – oh mein Gott. Leatherwerks' hat dort seinen Sitz und es gibt dort jede Menge pensionierte und muskulöse Kerle, also kann man sich schon denken was da los ist. Die Fetisch-Szenen scheinen überall anders weiter entwickelt zu sein... als in Houston. Für die dritt-größte Stadt in den USA, scheint es eine ziemliche Enttäuschung zu sein. Ich frage mich ob es wegen der Gesetze ist oder der relativ „geringen" Nummer an Schwulen für so eine große Stadt.

R: Dein Fetisch ist Gummi. Was gefällt dir daran so sehr?

PD: Das Gefühl beim Tragen. Wie es aussieht. Der ganze Schweiß. Das befriedigende Gefühl wenn es sich an deinen Körper angepasst hat. Das ganze Versaute daran. Die ganzen Sextoys – inanimates – scheinen Gummianteile mit eingewebt zu haben; es scheint einfach dass ich zu mir selbst finde sobald ich in die Gummisachen schlüpfe.

R: wie bist du denn eigentlich zum Gummi gekommen?

PD: ich bin bloß ein weiters Opfer von tumblr und dem Internet. Ich hab Bilder von Kerlen und Frauen in Gummi gesehen und sah mich selbst darin. Stell dir vor ein Baby trifft ein Baby – die wissen instinktiv die haben was gemeinsam.

R: in den USA wird Fetisch wesentlich mehr mit Leder in Verbindung gebracht. Triffst du auf viele andere Gummi-Männer?

PD: ich bin stolz von mir behaupten zu können, dass ich einen Lederkerl in einen Gummi-Mann umkondizioniert habe. Mein Mann ist jetzt ein Gummi-Mann und außerdem ist hier meine Familie mit einer großen Gummi Kollektion, Bondage Ausrüstung und Fetisch-Klamotten. Im Großen und Ganzen gibt es nicht viele in Houston. Ich bekomme eine Menge Blicke wenn ich es beim Ausgehen trage.

R: Von dir selbst sagst du ein holistischer Sadist zu sein. Kannst du uns erklären, was du damit meinst?

PD: Nun, ich bin ein Unterhalter. Ich kann euch listenweise von all den Sachen berichten, auf die ich stehe, allerdings ist das dann eben nur eine Liste an Sachen. Für mich macht es mehr Sinn eine Diskussion zu führen, schon fast philosophisch. Ich kann mit den meisten alltäglichen Dingen sadistisch umgehen. Mental und auch physisch.

R: Berichte uns doch mal von deinen Lieblings-Kinks und Spielarten.

PD: ich stehe sehr auf Masken/Hoods. Das kickt bei mir total und es gibt kaum etwas, dass diese Hilflosigkeit und auch den Look überbieten kann, allerdings gibt es bei mir nicht nur Schwarz oder Weiß. Ich bin ein ‚Impact Top' durch und durch. Ich liebe es einen Boy so richtig zu verdreschen und darauf hin zu arbeiten. Hier ein wenig mehr, da ein bisschen weniger, ein wenig desorientieren. Ich schildere euch mal eine Szene: ein Boy taucht auf nach verlängerter Konversation online oder irgendwo anders. Er wird an die Wand gedrückt, sofort die Maske an und/oder mit meinem Lieblings-Jock geknebelt. Dann bin ich relaxt. Da ist dann so eine Power-Dynamik. Mein Köter gezähmt. Ich bin 196cm groß und er ist klein. Ziemlich viel kleiner in diesem Moment. Ich habe ihn genau da wo ich ihn haben will und dann irgendwann möchte ich, dass er jammert, fleht und nach mehr bellt... oder weniger. Alles während mir der Schwanz tropft. Versteh das wie du möchtest.

R: ihr seid verheiratet. Wie ist die Dynamik zwischen euch wenn ihr mit Anderen spielt? Zusammen, alleine oder beides?

PD: Milkmehard ist ein sehr schlechter Voyeur haha, deshalb lass ich ihn lieber alleine spielen und mir danach davon berichten. Ehrlich gesagt liebe ich es ihn an Andere auszuleihen. Punkt. Wir haben aber auch schon mit ein paar jaunts zusammen gespielt, mit denen er viel Spaß hatte. Vertrautheit hilft ihm sehr; er ist schüchtern. Ich spiele alleine und erkunde die meiste Zeit Aspekte meines sexuellen Spektrums dabei.

R: Gibt es irgendwelche Recon Mitglieder die du am dieser Stelle gerne grüßen möchtest und die unsere Mitglieder einmal auschecken sollten?

PD: Vagabondage, milkmehard, AdventurousOtter, puphelix. Aus den verschiedensten Gründen und sie alle wissen warum.

R: Und zum guten Schluss, falls es irgendetwas gibt, dass du unseren Mitglieder gerne mitteilen möchtest, jetzt ist deine Chance!

PD: Versuche niemals einem Hallo aus dem Weg zu gehen. Du weißt nie, wozu so ein Hallo so führen kann. Vielleicht findest ein Stück Frieden und Freiheit auch in den unvermutetsten Situationen und Orten. Am besten irgendwo in meiner Nähe. Ich würde diese ganze Sache gerne PupNobley widmen; der Vielen ein Freund war und uns zu früh verlassen hat. Viel zu früh.

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