ISSUE_03: In Gear mit Spitfireleather

ISSUE_03: In Gear mit Spitfireleather

von Recon News

01 September 2021

Von Recon Mitglied Spitfireleather

Unternehmen und Organisationen zu unterstützen, die POC gehören und von ihnen betrieben werden, ist ein weiterer Weg Diversität und Repräsentation in unserer Szene der größeren Gesellschaft zu ermutigen. Als wir diese Ausgabe zusammenstellten war Spitfireleather einer der ersten, an den wir für ein Gespräch dachten. Spitfire ist darauf spezialisiert, Leder Fetisch Lifestyle Mode zu entwerfen, die sich vom Herkömmlichen abhebt. Sie loten gerne die Grenzen des Stils und den Einsatz von Farben aus. Nhamo, der Schöpfer, führt aus, dass die einzige Grenze ihrer Kreativität die Vorstellungskraft ihrer Designer und Kunden sei.


Ihr habt einige einzigartige Designs, wenn es um Leder Gear geht, was ist eure Inspiration?

Ich mochte Mode schon immer und ich nehme meine Inspiration von überall her. Meine Designs sind das Produkt meiner Emotionen, Sehnsüchte und Leidenschaften. Meine Arbeit ist eine Verkörperung dessen, was ich war, was ich bin und was ich erstrebe, zu sein.


Was denkst Du, ist die Zukunft von Leder Gear?

Leder Gear basiert in einigen Punkten ihrer Tradition auf dem Bild von Tom of Finland. Während ich denke, dass Style immer als ein Teil unserer Community populär sein wird, sehen wir auf Seiten der jüngeren Leute eine Nachfrage hinzu Lederversionen aus nahezu jedem Stoff, der einem in den Sinn kommt. Da dies maßgeschneiderte Projekte sind, sieht man sie meistens nicht auf unserer Website, aber Kunden haben uns darum gebeten, eine ganze Reihe an diversen Stücken zu produzieren.

Diese speziellen Projekte beinhalteten Sportsgear, Ballkleider, Superhelden Outfits und einige Haute-Couture Schöpfungen, die Materialien wie Straußenfedern verarbeiteten. Manchmal sieht unser Workshop wie eine Garderobe für eine Folge von POSE aus. Deshalb ist es schwer die Zukunft vorauszusagen, denn es könnte alles entstehen, was sich die Kunden vorstellen.


Gibt es in der Szene viele Fetisch Unternehmen, die von Schwarzen besessen werden?

Als ich 2010 die Firma gegründet hatte, schaute ich mich in der Szene um und zu dieser Zeit konnte ich kein anderes Fetisch Unternehmen, das Schwarzen gehörte, finden. Dazu sah ich auch keine wirkliche Repräsentation von POC in der Fetisch Welt. Weder in der Kunst noch in der Literatur oder der Fetisch Mode, fand ich kein Vorbild, das sich junge, in der Entwicklung befindende nicht weiße Männer zu eigen machen konnten. Ich wollte POC, die sich für die Welt des Fetisches interessierten, zeigen, dass es eine Möglichkeit gibt, ihrem Interesse und ihrer Leidenschaft einen Ausdruck zu geben. Ich weiß, dass es vor allem in den USA die ONYX Association gibt, aber abgesehen davon, denke ich, dass wir bei Spitfire die Vorreiter der von Schwarzen besessenen und betriebenen Unternehmen in der Fetisch Szene bleiben. Fast alle meine Angestellten sind POC. Das Motto der Firma ist „Gute Sachen haben eine Farbe" und unsere Mission ist es, POC zu ermutigen ihren Fetisch, ohne die Angst vor Diskriminierung zu genießen.



Wie denkst Du über die Diversität und Repräsentation in der Szene?

Ich weiß von Gesprächen mit meinen Kunden, dass es viele POC gibt, die es genießen, Leder zu tragen. Aber meiner Erfahrung nach gibt es immer noch eine ungenügende Repräsentation in der Szene. Vielleicht fühlen sich deshalb manche Männer isoliert und müssen erst noch andere POC treffen, die ihren Fetisch teilen. Mir schien die Mischung der verschiedenen ethnischen Herkünfte bei den Fetisch Events, die ich in den USA besuchte, sehr viel reichhaltiger. Im Gegensatz dazu machen die POC nur eine Handvoll Besucher aus, wenn ich bei einem Event in Europa bin.


Wir haben Dich 2020 während Darklands interviewt und Du erwähntest, dass Spitfire Leather in einem Entwicklungsland produziert und dabei Menschen hilft, die mit HIV leben – warum denkst Du, dass es wichtig ist, so etwas zu tun?

Jetzt wo unser Unternehmen gewachsen ist und unser Sortiment diverser geworden ist, werden Spitfire Produkte in Werkstätten in verschiedenen Ländern hergestellt. Aber meine erste und auch meine liebste Werkstatt ist tatsächlich der Ort, an dem Spitfire geboren wurde, mit einem Team, das die Möglichkeit hat, sich seine HIV-Medikamente, hauptsächlich durch das Modell der Gewinnbeteiligung, das ich in unserer Stiftung eingeführt hatte, zu leisten. Mein ethischer Grundsatz ist es, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und meine Community zu unterstützen. Deshalb habe ich auch die Fundraiser-Anstrengungen von Mr IML 2017. Ralph Bruneau unterstützt, indem ich einige meiner Lieblingsdesigns für seine Online-Wohltätigkeitsauktion spendete. Bei uns zu Hause haben wir auch den Fundraiser von Body Positive UK's World Aids Day 2020 mit ähnlichen Spenden unserer am besten verkauften Produkte unterstützt.


Was ist Deine Erfahrung als schwarzer Mann in der Fetisch Szene?

Offen gesagt: es ist extrem unterschiedlich. Ich war so glücklich weit reisen zu können und daraus resultierend habe ich sehr viele unterschiedliche Reaktionen erlebt. Das reicht von Männern, die ehrlich bis neugierig sind und denen, die einfach nur eine Fantasie erleben wollen, die sie auf Grund eines Bilds, das immer noch in der Porno Industrie vertrieben wird, geformt haben. Der Erfolg von Spitfire hat mich mit einer Plattform ausgestattet, durch die ich die, die ich treffe, über Diversität und Gleichheit informieren und aufklären kann. Viele in der Fetisch Welt erwarten von anderen, dass ihren Individualismus respektieren sollen und schaffen es doch nicht denselben Gefallen allen anderen zu tun. Ich hoffe, dass ich darin erfolgreich war zu zeigen, dass schwarze Männer genauso einzigartig und divers sind wie alle anderen ethnischen Gruppen.


Gibt es neue Produkte, die bald auf den Markt kommen?

COVID hat weltweit den Pause-Knopf gedrückt und das gab uns die Gelegenheit zu überdenken, sich neu zu strukturieren und ein noch diverseres Sortiment für die Zukunft zu planen. Im letzten Jahr hat sich Spitfire erweitert, in dem wir Fitnessprodukte, Reisegepäck, Toilettenartikel und persönliche Accessoires, die wir unter dem Namen RED vermarkten, verkaufen. Wenn dieses Magazin in den Druck geht, werden wir eine neue Zusammenarbeit mit Treasure Island Media starten. Ich darf die genauen Details noch nicht sagen, aber wir haben es sehr genossen mit dem TIM Team zu arbeiten und deren Freiheit sich auszudrücken passt sehr gut mit der Gesinnung von Spitfire. Wir haben noch weitere Projekte zur Zusammenarbeit am Start, wo wir mit Partnern, die für eine große Diversität von Fetisch Lifestyles stehen, arbeiten werden.

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