MITGLIEDSBEITRAG: Mein Geständnis

MITGLIEDSBEITRAG: Mein Geständnis

von Recon News

15 Februar 2017

Von Recon Member Darkangel1987

Ich bin fast 30 Jahre alt und ursprünglich aus dem Kongo. Weil Homosexualität in meiner Kultur und innerhalb meiner Familie ein großes Tabu ist, habe ich mir mein Leben und meine Identität hier in Belgien aufgebaut, weit weg von meinem Geburtsland und hier habe ich auch fortschreitend meine Sexualität entdeckt. Seit meiner Kindheit hat mich immer schon glänzende Lederkleidung, Gummi, Plastik und andere schimmernde Materialien angezogen.

Ich mag Männer in Uniformen wirklich sehr, denn ich denke dass sie Männlichkeit ausdrücken (wie die Outfits von Polizisten, Soldaten, Motorradfahrer, Feuerwehrmänner, Ärzte, Superheros, etc...). Da ich bisexuell bin, mag ich es wenn sich eine Frau wie Catwoman (Michelle Pfeiffer Style), ganz in Latex von Kopf bis Fuß; ich mag auch einen Kerl der wie Batman gekleidet ist – mit seiner mysteriösen und sexy Maske; oder wie Daredeavil in dem Ben Affleck Film (in rotem Leder); als Black Panther von den Avengers; wie ein voll aus Leder gekleideten Longshot in den 1980ern X-Men; wie die X-Men aus den 2000er Filmen; wie der Cop ganz in Leder gekleidet in den Blaxploitation Filmen Shaft; wie ein voll in Leder ausstaffierten Mel Gibson aus den aller ersten Mad Max Filmen; wie ein ganz in Schwarz eingelederter Arnold Schwarzeneger in Terminator.

Als ich 18 war, hatte ich das Glück meine erste Sexuelle Erfahrung mit einem Fetisch-Mann zu machen, er 21 Jahre älter war als ich und der eine große Sammlung an Ledersachen hatte. Er war sehr nett und respektvoll und half mir sehr mich in meiner eigenen Haut wohl zu fühlen. Unsere kinky Treffen und sein Einfluss haben mir echt geholfen meine Sexualität zu akzeptieren.

Einige Zeit später, als ich sexuell mit einem anderen Mann involviert, machte ich großartige kinky Erfahrungen in Leder und Latex. Obwohl ich ganz gewöhnlichen Sex sehr genießen kann, finde ich turnt mich Fetisch doch am meisten an. Außerdem finde ich haben Fetisch-Männer eine psychologische Herangehensweise an Sex, die voll und ganz zu meiner Persönlichkeit passt. Ich habe schon immer schnelle Fucks mit Leistungsdruck gehasst. Der Grund warum ich Fetisch und Kink befriedigend finde ist weil die Leute es dabei langsam angehen lassen. All die unterschiedlichen Tabus und Frustrationen unserer Gesellschaft, unserer Erziehung usw. scheinen nicht mehr zu existieren in diesen Momenten – wir schämen uns nicht mehr für unsere sexuellen Fantasien und können uns einfach gehen lassen.

Sogar in der schwulen Welt, gibt es Vorurteile gegenüber Kink und Fetischismus. Zuzugeben, dass du einen Fetisch hast, kann sich wie einzweites „Coming out" anfühlen. Speziell wenn du in einer ernsten Beziehung bist – denn, unter Umständen, teilt oder versteht man die Vorlieben des Anderen nicht unbedingt. Die Meinungen zu Fetisch gehen in der LGBT Community auseinander und können sehr negativ sein. Fetischisten können manchmal als pervers oder „trashy" gelten. Ich persönlich denke, dass obwohl Jungs in Leder oder Gummi ein wenig einschüchternd wirken können oder etwas Angst einflößend aussehen, sind es sehr höfliche Leute, wenn wir uns denn mal trauen mit Ihnen zu reden. Außerdem sind sie sehr herzlich und kuschelig.

Ich stehe sehr darauf angefasst zu werden und mag es verhätschelt, umsorgt, geschmeckt und gelutscht zu werden, vielmehr als zu ficken – diese Art von Aufmerksamkeit bekomme ich so gut wie immer von den Fetisch Jungs.

Es gibt gegenseitigen Respekt in unserer Community. Wir benutzen andere Jungs nicht als Sexobjekte; wir sind daran interessiert den Anderen Vergnügen und Lust zu bereiten. Jeder einzelne Moment ist wichtig. Unsre fünf Sinne werden stimuliert: das Hören, das Sehen, der Geruch, das Gefühl und der Geschmack von Leder und Gummi bieten enormes Vergnügen, dass ich sehr schwierig zu beschreiben finde. Man muss es erfahren, um es richtig verstehen zu können. Für mich ist Leder und Gummi auf der Haut eines Mannes zu spüren sinnliche und sexuelle Befriedigung auf ihrem Höhepunkt.

Ich bin eher diskret und immer noch nicht selbstbewusst genug in der Öffentlichkeit Leder zu tragen, aber Gottseidank helfen mir meine Kontakte durch Recon – genau wie meine Kontakte die ich in Clubs gemacht habe – mit dieser einzigen Besonderheit meiner Person umzugehen.

Ich hoffe, dass mein Geständnis andere da draußen inspirieren wird das gleiche zu tun.


Wenn du deine Gedanken zu Fetisch mit uns gerne teilen möchtest, dann reiche uns doch deinen Artikel oder Beitrag bitte unter folgender email ein: social@recon.com

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