World AIDS Day: Stigma schafft Angst und Angst tut uns allen weh

World AIDS Day: Stigma schafft Angst und Angst tut uns allen weh

von Recon News

21 Dezember 2016

Von GMFA's Interim CEO, Ian Howley
[Dieser Artikel erschien im Original im FS Magazine, erstellt wurde er von GMFA]


Denkst du, dass ausschließlich HIV-positive Menschen an Stigmata leiden? Nö. Eines der größten Probleme mit Stigmata sind die Auswirkungen die sie auf schwule Männer haben, die sich nicht auf HIV testen lassen. Ungefähr 17% schwuler Männer die HIV-positiv sind, wissen nicht, dass sie es haben. Warum ist das so? Nun, das hat viele Gründe:

 Einige glauben nicht, dass sie sich Risiken ausgesetzt haben und deshalb lassen sie sich gar nicht erst auf HIV testen
 Einige sind vielleicht Risiken eingegangen, glauben aber nicht, dass sie HIV haben, weil sie keine Symptome zeigen
 Und andere denken, dass sie vielleicht JIV-positiv sind, aber haben zu viel Angst vor der Wahrheit und lassen sich deshalb nicht testen

Angst dominiert diese Jungs, die es lieber nicht wissen wollen und hält sie ab sich testen zu lassen und von einer lebensrettenden Behandlung. Sich testen zu lassen ändert nichts an deinem HIV-Status, aber es gibt dir Gewissheit über ihn.

Warum ist Angst so schlimm?

Nicht-diagnostizierte, schwule Männer sind am ansteckendsten. Diese Männer sind für fast 80% aller Neuinfektionen verantwortlich. Das bedeutet, rund 17% an positiven Männern sind für 80% aller neudiagnostizierten, positiven Fälle verantwortlich. Wenn wir es also schaffen würden weniger Angst mit HIV zu assoziieren, wäre es einfacher für Leute sich testen zu lassen.

Und wenn jemand bei einem Test herausfindet, dass er positiv ist, bekommt er Medikamente, die den Virus unterdrücken und schließlich wird der Virus nicht mehr nachweisbar. Das bedeutet, die Wahrscheinlichkeit den Virus an Andere weiterzugeben ist sehr gering.

Wenn wir HIV-positive Männer stigmatisieren, schaffen wir Barrieren die unsere Community davon abhält HIV-Ansteckungen völlig zu eliminieren.

Trage auch du deinen Teil dazu bei das Stigma zu beenden

Behandle HIV-positive Männer genau so, wie auch du behandelt werden möchtest.
Wenn dir jemand erzählt, dass sie HIV-positiv sind, besteht eine gute Chance, dass ihr Status nicht nachweisbar ist und der Virus nur sehr unwahrscheinlich übertragen werden kann. Es ist sehr wahrscheinlich, dass derjenige Medikamente nimmt und viele Männer mit HIV geben mehr auf sich acht, als Andere.

Frage nicht wie sie es ‚bekommen haben'.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die Antwort darauf: „Ich hatte Sex". Jemanden zu fragen wie sie es bekommen haben ist stigmatisierend, da es sie schlecht fühlen lässt, Sex zu haben. Du würdest auch niemanden fragen wie er Diabetes bekommen hat, deshalb frage auch nicht wie jemand positiv wurde. Zeig einfach Empathie und verstehe seine Situation. Frage, warum er dir von seinem Status erzählt. Wenn derjenige seine Story mit dir teilen möchte, wird er es tun.

Säubere deine Wortwahl
Sprache und Wörter können sehr verletzend sein und viele der HIV-positiven Männer die wir zu diesem Thema befragt haben, sind wütend und verletzt wenn man Wörter wie ‚Clean', ‚DDF' und ‚frei von HIV' speziell auf Dating-Apps benutzt. Deshalb tue das Folgende:

 Verzichte auf 'Bist du clean?'
 Verzichte auf 'Drug and disease free'.
 Verzichte auf 'frei von HIV'.

Wenn du erwähnen möchtest, dass du HIV-negativ bist, dann sag das einfach zusammen mit dem Datum an dem du dich das letzte Mal hast testen lassen. Zum Beispiel: ‚Neg. Getestet 27/11/2016'.
Eine einfache Veränderung in unserer Einstellung innerhalb unserer Community macht einen großen Unterschied um Stigmata zu bewältigen.

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